Aus der Urkunde aus dem Jahr 1313 geht hervor, dass Ritter Johann von Bredow dem Kaland - einer geistlichen Gesellschaft, in diesem Fall dem Kloster Spandau - auf der Heide (alte Bezeichnung für das Havelland) eine Hebung (eine Einkunft) verkauft, zu welchem u.a. der Pleban (Pfarrer) Johann in Rorebeke als Mitglied aufgeführt wird. Demnach hatte Rohrbeck zur ersten urkundlichen Erwähnung bereits eine Kirche und die erste Ansiedlung liegt ebenfalls weiter zurück. Dorf und Kirche Rohrbeck sind älter als 700 Jahre, aber man weiß nicht, wie alt.
Die Rohrbecker Dorfkirche ist ein rechteckiger Putzbau mit Apsis und eingezogenem quadratischem West-Turm. Innen befinden sich ein Tonnengewölbe und die West- Empore aus Holz.
Die im Urzustand romanische Kirche ist auf Feldsteinen erbaut (heute noch innen und außen erkennbar). Sie hatte einst eine flache Decke und keine Apsis.
Das Schiff ist im Kern vermutlich mittelalterlich. An der Nord-Seite findet sich eine quadratische Sakristei mit Kreuzrippengewölbe und Sakramentsnische, die in die 1. Hälfte des 16. Jh. datiert wurde.
Epitaphe und Leichensteine im Innenraum der Kirche lassen sich bis ins Jahr 1585 zurück datieren.
1590 wurde der ursprünglich kleine hölzerne Turm durch Blitzschlag zerstört.
1610 wurde der vom Blitzschlag zerstörte Turm durch einen quadratischen Fachwerkturm mit Steinverblendung ersetzt
1745 ist die Kirche zu Rohrbeck "tüchtig und dauerhaft" repariert worden. (Geh. Staatsarchiv Prov. Br. Rep. 7 Amt Spandow II Fach 8 Nr. 9)
1903 wurden umfangreiche Umbauten vorgenommen. An der Ostseite wurde eine halbrunde Apsis mit drei Fenstern angebaut. Das Kirchenschiff wurde aufgestockt und die flache Decke wurde durch ein Tonnengewölbe ersetzt.
1971 erfolgte eine große Renovierung der Kirche unter der Leitung des Kirchenbaurat Winfried Wendland.
1996 wurde das Dach des Turms ertüchtigt und neu gedeckt sowie die Kirchturm spitze mit Wetterhahn und die Turmuhr aufgearbeitet. Der Turm wurde neu verputzt.
2001 wurde das Dach des Kirchenschiffs neu gedeckt.
2009/2010 wurde die komplette Gebäudehülle saniert, darunter das Turmfachwerk, die Kirchenschifffenster und die Fassade des Kirchenschiffs.
(Archiv Manfred Kluger, 02/2005; Erg. Hoßfeld 08/2010, Fleisch 01/2013)
"Der Glockenturm ist Holzern; darin hangen Zwoglocken" (Spandauer Erbregister 1590, pag. 100).
Die Glocken sind offenbar beim Bau des neuen Turmes 1610 in den Turm gekommen, nachdem die vorigen 1590 mit Turm und Glockenstuhl durch Blitzschlag zerstört worden waren.
1915, im ersten Weltkrieg, musste die kleine Glocke, damals offenbar über 300 Jahre alt, abgegeben werden, um als Material für Waffen zu dienen. 1925 jedoch konnte sie aus Spenden der Rohrbecker Frauenhilfe neu beschafft werden.
1944, im zweiten Weltkrieg, musste die kleine Glocke erneut zum Bau von Kanonen abgegeben werden.
Die Kirche hatte dann 33 Jahre nur eine Glocke, bis endlich aus Spenden der Gemeinde 1977 eine neue kleine Glocke beschafft werden konnte. Sie wurde von der Firma Schilling in Apolda gegossen.
Die große Glocke musste 1945 umgegossen werden, nachdem sie durch mehrere Durchschüsse unbrauchbar geworden war. Es könnte sich hierbei noch um die Glocke aus dem Jahre 1610 gehandelt haben.
Die große Glocke wurde bis 1975 noch an einem langen Seil vom Eingangsraum des Turmes aus von Hand geläutet. 1975 erhielt sie, wie auch die kleine Glocke bei der Wiederbeschaffung 1977, ein elektrisches Läutwerk.
Seit dem Jahre 1965 hat der Turm eine neue Spitze, nachdem die alte verwittert und zum Teil herabgefallen war. Sie ist aus vergoldetem Kupfer von der Firma Kahlbau aus Potsdam gefertigt. Der Hahn mahnt zum Bekenntnis in Erinnerung an die Verleugnung des Petrus, beschrieben im Matthäusevangelium Kapitel 26, Vers 69-74.
1996 erfolgte eine Restaurierung des Turmes.
Im Jahre 2009 wurde im Rahmen der angelaufenen Kirchensanierung das tragende hölzerne Gerüst im Inneren der Kirche in großen Teilen (60 Prozent) ersetzt. Abschließend erhielt der Turm von außen eine neue Farbfassung.
(Archiv Manfred Kluger, 02/2005; Erg. Hoßfeld 06/2010)
Der Barockaltar und die Renaissancekanzel sind die ältesten Stücke der Innenausstattung. Der Altaraufsatz, datiert Anfang 18. Jh., trägt im Hauptfeld ein Altarbild, das von gedrehten Weinlaubsäulen flankiert wird und den Gekreuzigten vor einer Landschaft mit der Stadt Jerusalem darstellt. In der Predella darunter findet sich ein Abendmahlsbild. Die Akanthuswangen, deren Flügel den Aufsatz bilden, enden in Sphingen.
Die hölzerne Kanzel trägt die Jahreszahl 1695. Der durch Ecksäulchen gefelderte Kanzelkorb enthält neben den Spruchflächen Darstellungen von Moses mit den Gesetzestafeln und Jesus mit dem Kreuz über der Erdkugel, die das alte und neue Testament symbolisieren. In den Kanzeldeckel ist als Sinnbild des Heiligen Geistes eine Taube gemalt.
Wohl gleichen Jahres ist der schwebende Taufengel aus Holz. Bemalt und teilweise vergoldet hing er ursprünglich vor dem Altar an einer Zugvorrichtung aus dem Gewölbe herab. In den fünfziger Jahren riss die Vorrichtung, und der Engel stürzte zu Boden.
Bei der großen Renovierung der Kirche 1971 wurde er an der jetzigen Stelle angebracht. Zur Taufe trägt er eine Taufschale aus Messing in den Händen, eine Stiftung von Adam Habedank und Anna Kriegis aus dem Jahre 1688.
Die Orgel wurde 1893 durch den Orgelbaumeister Lütkemöller aus Wittstock erbaut. Im Zusammenhang mit der Renovierung der Orgel im Jahre 1983 durch die Firma Fahlberg aus Eberswalde wurde das 2. (pneumatische) Manual entfernt. Das Instrument wird nun wie ursprünglich ausschließlich mit mechanischer Traktur gespielt. Seit der Elektrifizierung der Kirche im Jahre 1960 hat die Orgel einen Motorantrieb. Bis dahin wurde die Kirche ausschließlich mit Kerzen beleuchtet und der Blasebalg der Orgel noch mit den Füßen getreten.
Der große achtarmige Kronleuchter sowie die Apostelleuchter rings an den Wänden sind eine Spende des Bauern Ewes aus dem Jahre 1905. Das Weinblattmotiv geht zurück auf das Jesuswort - Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben (Johannes 15 Vers 5).
Die beiden Altarleuchter wurden im Jahre 1926 von der Rohrbecker Frauenhilfe gestiftet.
(Archiv Manfred Kluger, 02/2005; Bearb. Hoßfeld 08/2010)